NEUES HARTHOLZ-SÄGEWERK IN BAMBIDIE

 

Precious Woods hat in Gabun, an seinem Produktionsstandort Bambidie, ein neues Sägewerk zum Ausbau seiner Verarbeitungskapazitäten in Betrieb genommen. Dies wurde notwendig, da ab 2020 ein neues Waldgebiet bewirtschaftet wird, das sich durch eine sehr hohe Dichte an Azobé, einer sehr harten und schweren Baumart, auszeichnet. Mit diesem Ausbau investiert Precious Woods in die Weiterverarbeitung und in die Wertschöpfung vor Ort und kann sein Exportvolumen längerfristig erhöhen.

Reguläre Rotation in eine neue Zone

Im Rahmen der nachhaltigen Waldbewirtschaftung arbeitet Precious Woods mit einem Rotationszyklus von 25 Jahren. Zu diesem Zweck ist die forstliche Konzession in Gabun in verschiedene Bewirtschaftungsregionen aufgeteilt (UFA – Unité Forestière d’Aménagement, UFG – Unité Forestière de Gestion) die in Blöcke à 5 Jahre aufgeteilt sind. Ab 2020 bewirtschaftet Precious Woods während 5 Jahren eine Zone in der Nähe der Stadt Okondja, die sich durch eine sehr hohe Dichte an Azobé (Lophira alata, auch bekannt als Ekki und Bongossi) auszeichnet.

Abbildung 1: Lage des Azobégebietes das von 2020 bis 2024 bewirtschaftet wird (dunkelblau)

Azobé ist eine in Zentralafrika verbreitete Baumart, die bis zu 60 m hoch und 1.5 m dick werden kann und sich durch schöne zylindrische Stämme auszeichnet. Sie ist aufgrund ihrer biologischen Eigenschaften nicht in der ganzen Konzession von Precious Woods verbreitet, bildet aber regional sehr dichte Populationen aus. Im Rahmen der nachhaltigen Bewirtschaftung wurde das neue Waldgebiet inventarisiert und gemeinsam mit den staatlichen Behörden die nutzbare Menge festgelegt. Im Sinne der Nachhaltigkeit werden nur einzelne Bäume mit einem Durchmesser von mehr als 80 cm genutzt, um eine gesunde Verjüngung sicherzustellen.

Abbildung 2: Verbreitungsgebiet von Azobé in Zentralafrika (gelbe Punkte, Biwolé et al 2012)

Partnerschaft und Bau

Trotz der selektiven Nutzung von Einzelbäumen vergrössert sich die nachhaltig nutzbare Menge ab 2020. Neben Azobé werden ausserdem weitere schwere und harte Baumarten genutzt werden. Aufgrund dieser Gegebenheiten hat sich Precious Woods nach einer Studie entschieden, seine Weiterverarbeitungskapazitäten auszubauen und ein neues Sägewerk zu errichten.

Abbildung 3: Prodktionsstandort von Wijma in Kampen, NL

Für die Realisierung dieses Projektes ist Precious Woods eine Partnerschaft mit dem niederländischen Unternehmen Koninklijke Houthandel G. Wijma & Zonen B.V. eingegangen. Wijma ist spezialisiert auf die Weiterverarbeitung und den Handel von Azobé und ist seit über 120 Jahren im Bereich der Holzverarbeitung tätig. Mit über 60 Jahren Erfahrung in der nachhaltigen Forstwirtschaft und der Weiterverarbeitung von tropischen Hölzern in Afrika, ist Wijma ein idealer Partner.

Einer der Hauptgründe, warum Precious Woods für Wijma der Partner der Wahl ist, ist der gute Ruf im Bereich der nachhaltigen Forstwirtschaft und die Doppelzertifizierung durch FSC und PEFC.

Wijma hat Precious Woods bei Planung und Bau des neuen Sägewerks zur Verarbeitung von Azobé und anderen Hartholzarten beraten. Das produzierte Azobé-Schnittholz wird durch Wijma für Bauprojekte in Europa weiterverarbeitet und vermarket werden.

Sägewerk

Abbildung 4: Links das neue Azobé-Sägewerk, daneben das bestehende Sägewerk zur Verarbeitung von Bois Divers

Das neue Sägewerk wurde direkt neben einem bestehenden Sägewerk (Bois Divers Sägewerk) gebaut, um optimal von der vorhandenen Infrastruktur profitieren zu können. Im Sägewerk arbeiten 80 Personen in zwei Schichten an vier Bandsägen, zwei Besäumern sowie einer Recovery-Linie zur Aufbereitung von Restholz. Auf diese Weise können pro Jahr 41 000 m3 Rundholz zu 17 000 m3 Schnittholz verarbeitet werden.

Mit der Inbetriebnahme des neuen Sägewerks können in Bambidie heute rund 165 000 m3 Rundholz pro Jahr verarbeitet werden.

Abbildung 5: Das Azobé-Sägewerk während des Baus und der Montage

Abbildung 6: Bandsäge im Azobé-Sägewerk im Betrieb

Abbildung 7: Band- und Vorschnittsäge im Azobé-Sägewerk in Betrieb

Produkte und Verwendung

Aufgrund seiner technischen Eigenschaften, wird Azobé vor allem für Anwendungen im Aussenbereich und im Wasser verwendet. Das Holz ist sehr hart und dauerhaft und kann deshalb auch für technisch anspruchsvolle Konstruktionen verwendet werden. Ein Kubikmeter Azobé wiegt etwa 1 300 kg und ist damit schwerer als Wasser und eine der schwersten bekannten Baumarten. Aufgrund seiner guten Resistenzen kann Azobé als fast einzige Baumart auch unbehandelt für Bauten im Wasser verwendet werden.

Abbildung 8: Azobé-Holzpakete bereit für den Export in die Niederlande

Diese Eigenschaft führt dazu, dass beispielsweise Brücken, Schleusentore, Quais und Dammverstärkungen oft aus Azobé hergestellt werden. Azobé ist somit eine nachhaltige und nachwachsende Alternative zu anderen Baustoffen wie Stahl und Beton.

Wijma hat sich auf die Verarbeitung von Azobé und auf Bauten mit Tropenhölzern spezialisiert und realisiert jedes Jahr eine Vielzahl von Bauprojekten. Precious Woods wird im Rahmen dieser Zusammenarbeit zum wichtigsten Lieferanten von Wijma und sichert damit den Absatz seiner Produktion. Das Schnittholz aus unserer Konzession wird damit für hochwertige und langfristige Anwendungen genutzt und unterstützt damit die nachhaltige Arbeitsweise von Precious Woods.

Dieser Bericht steht Ihnen als PDF zur Verfügung.

Bilder von Projekten, die durch Wijma Kampen mit Azobé realisiert wurden:

Abbildung 9: Brücke über eine Autobahn

Abbildung 10: Fahrradbrücke

Abbildung 11: Fussgängerbrücke

Abbildung 12: Dachkonstruktion in Kombination zur Erzeugung von Solarenergie

Abbildung 13: Schleusentor

Abbildung 14: Dammverstärkung

Abbildung 15: Hafenquai

Abbildung 16: Fahrstreifenabtrennung